Denk-Mahl

Das Blog für Freunde des eigenen Verstandes

Viel Glück für 2015!

Das Jahr 2014 geht zu Ende, und jeder wünscht seinen Lieben – und hofft für sich selbst natürlich auch auf – viel Glück für das bevorstehende. Doch was wünschen wir uns eigentlich da? Klar, „gutes Gelingen“ – denn mit dem Gelingen hängt das Wort Glück sprachlich zusammen, es kommt vom mittelhochdeutschen „Gelücke“.

Dass aber etwas gelingt, hängt davon ab, dass wir etwas dafür tun. Ohne unser Dazutun gibt es also kein Glück. Nichts tun und darauf warten, ob es denn einfach mal vorbeischaut, scheint also nicht sehr erfolgversprechend.

Klingt das nicht sehr nach Aktionismus? Danach, dass jeder seines Glückes Schmied ist? Und ist das nicht tatsächlich auch von vielen anderen Faktoren abhängig, die nicht in unserer Macht stehen? Genau für diese Unwägbarkeiten könnte das Glück stehen, das man uns wünscht. Durch „Gschaftlhuberei“, durch übermäßigen Aktionismus, den Drang, alles beherrschen zu wollen, könnten wir allerdings die „glücklichen Umstände“ übersehen, die uns beim Erreichen unserer Ziele entlasten und damit freier machen könnten – oder die uns auch mal davon abhalten, zu erzwingen, was wir für erstrebenswert halten.

Deshalb gilt auch hier: mit Augenmaß agieren. Gelassen die Dinge angehen. Und, ja, durch aus auch mal seelenruhig abwarten können. Nachdenken, ins Gespräch kommen mit anderen – und sich mit ihnen austauschen. Zu seiner „inneren Mitte finden“. Wenn das kein Glück ist …

Ich wünsche Ihnen in 2015 eine ganze Menge davon.

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(c) Johannes Bucej 2023